2/10 – Day in a life of FSJ/BFD

Artikel vom 15.06.2021

Die Sprecher*innen der aktuellen Saison 2020/2021 haben das Projekt „Day in a life of FSJ/BFD“ auf die Beine gestellt um ihre Erfahrungen im Freiwilligendienst mit Euch zu teilen.

Heute erzählt Ella von ihrem BFD im Kindergarten

In welchem ,,Bereich’’ machst du deinen BFD?
Mein Name ist Ella, ich bin 20 Jahre alt und absolviere meinen Bundesfreiwilligendienst in einem Kindergarten, welcher sich durch seine ,,Eltern-Kind-Initiative” kennzeichnet.

Was solltest du für einen BFD mitbringen?
Meiner Meinung nach sollte man bereit sein, aus sich herauszukommen und es als eine sinnvolle Beschäftigung sowohl als auch Chance für einen selbst und Mitmenschen zu betrachten.

Engagement und Lernbereitschaft habe ich hierdurch erneut erlernen und entfalten können.
Es ist immer gut offen für neue Herausforderungen zu sein.

Was sind deine Aufgaben in diesem Bereich?
Zu meinem Alltag gehört das Interagieren und Mitwirken in der Gruppe als auch im Team. Zu Beginn meiner Eingewöhnungszeit gehörte das Beobachten und Kennenlernen der Kinder zu meinen ersten Einstiegsaufgaben. Jeden Tag komme ich in meine Gruppe und empfange die Kinder und Eltern in der Bringzeit. Nebenbei kümmere ich mich um alle notwendigen Tätigkeiten die unsere Gruppe bzw. den gesamten Kindergarten betreffen.

Mit den Kindern spielen, zeichnen, lesen und wie schon erwähnt, allgemein interagieren gehört zu meinen Hauptaufgaben. Täglich wird bei uns die Essenszeit von den Bezugspersonen moderiert inklusive das Essen verteilt. Zusätzlich hilft man den Kindern in der Garderobe beim An- und Ausziehen. Man passt auf die Kinder auf und ist jederzeit für sie da.

Außerdem gibt es jede Woche ein großes und kleines Teamgespräch. Diese dienen als Reflexion der Woche sowohl als auch organisatorische und pädagogische Themen der Gruppen zu besprechen.


Beschreibung meiner Einsatzstelle:
Meine Einsatzstelle befindet sich mitten in einem wunderschönen, wilden Garten im Leopoldpark in der Stadt. Hier haben wir aktuell vier altershomogene Gruppen mit jeweils 14-16 Kindern die von mehreren Bezugspersonen über drei Jahre mit Liebe und Respekt betreut werden. Hier wird jedes Kind so akzeptiert wie es ist.

Die Eltern sind feste Mitglieder des Vereins die die Möglichkeit haben den Ort nach ihren idealen Vorstellungen mitzugestalten und
für dessen ,,Funktionieren” ebenfalls verantwortlich sind. Jeder hat seine Aufgaben und Pflichten in diesem Haus.

Meine BFD-Seminare:
Auf den ersten Blick konnte ich mir unter ,,Bildungsseminare” vorerst nicht viel vorstellen, da ich noch nie an einem Seminar zuvor teilgenommen hatte. Üblicherweise finden diese Seminare an verschiedenen Standorten in Bayern statt, wobei dieses Jahr darauf leider aufgrund der Corona Pandemie verzichtet werden musste.

Trotz alledem wurden die Online-Seminare spannend und interessant umgesetzt. Man wird in eine Gruppe mit anderen Bundesfreiwilligen aus Bayern eingeteilt und beschäftigt sich zum einen mit den allgemeinen Rechten und Pflichten eines Bundesfreiwilligen und zum anderen mit sozialen und zeitnahen Themen, die uns alle etwas angehen. Man wird nicht nur von der Seminarleitung unterrichtet, sondern auch mit den anderen Teilnehmern zusammengewürfelt sodass alle Untereinander interagieren und bestimmte Aufgaben erfüllen können. Mir hat es wirklich sehr viel Spaß und Freude bereitet.

Was bringt mir der BFD?
Mir hat das freiwillige Jahr einen neuen Weg in meinem Leben offenbart den ich nun weiter gehen möchte. Ich wusste, nach meiner Schulzeit, zu lange nicht in welche Richtung es mich zieht. Doch durch dieses wundervolle und bedeutsame Jahr habe ich mehr zu mir und meinen Stärken wie auch Schwächen gefunden, wie nie zuvor. Ich kann es nur aus tiefstem Herzen jedem weiterempfehlen, der bereit ist sich sozial zu engagieren.

Außerdem hast du, meiner Meinung nach, grundsätzlich nach deinem Freiwilligendienst reichlich Erfahrung im Arbeitsalltag gesammelt, um dich in einem Arbeitsumfeld gut zurecht zu finden.


Was ist mir persönlich schwer gefallen in meinem BFD?
Ich wollte schon immer von klein auf alles sofort können beziehungsweise beherrschen. Ähnlich ging es mir in den ersten Wochen in meiner Eingewöhnungsphase. Ich habe mir zu viele Aufgaben zu Herzen genommen und sie nicht immer so gemacht wie ich es mir vorgestellt hatte. Jedoch habe ich durch genau diese Erfahrungen und meine Teammitglieder gelernt, dass jeder Mensch verschieden ist und seine eigene Strategie hat. Heute kann ich stolz sagen dass ich zu mir und meinem Selbstvertrauen gefunden habe und meine Aufgaben mit Spaß und Motivation erfülle.

Was waren meine schönsten Momente im BFD?
Es ist ein unbeschreibliches Gefühl wenn man erkennt, dass man als einziger Mensch einen ständigen Einfluss auf viele junge Leben täglich hat und sie auf ihrem Weg ins Leben fördert und belehrt. Da ich als Kind selber in diesem Kindergarten war, fühle ich mich sehr geborgen und auch verbunden mit meinem Job. Einer der schönsten Momente war es, als ich bei meiner Gruppe endlich als Bezugsperson von den Kindern akzeptiert wurde. Sie kennen mich und ich kenne sie. Es ist einfach bereichernd, wenn die Kinder mir jeden Tag Bilder malen, mit mir spielen, etwas bauen und mir einfach vertrauen. Dazu noch die Anerkennung und Dankbarkeit der Eltern.

Durch diesen Job habe ich entschieden, die Ausbildung zur Erzieher*innen zu machen und ich war mir nie sicherer.
Von Daher kann ich es jedem nur weiterempfehlen.